Hektik im Zimmer. Alle wollen sich noch schnell frisch machen. Gar nicht so leicht bei sechs Personen in einem kleinen Zimmer mit nur einem Bad. Aber am dritten Tag der Studienfahrt nach Berlin haben sich die Schülerinnen schon darauf eingestellt. Nun heißt es letzte Hand anlegen an Frisur und Kleidung, bevor es wieder Raus in den sonnigen, aber kühlen Abend geht. Mit der S-Bahn sind alle 24 Schülerinnen und Schüler der Gruppe schnell am Bahnhof Zoo. Herr Krämer schreitet wie meist schon Richtung Theater des Westens voraus und Frau Schuldt achtet darauf, dass niemand verloren geht bei den allzu kurzen Grünphasen der örtlichen Fußgängerampeln.
Das Musical Romeo & Julia soll einer der Höhepunkte des dicht gespickten Programms werden. Neben politischen und geschichtlichen Orten ergänzen ein Besuch im Wirtschaftsministerium und bei einem Lobbyisten das Programm der fünftägigen Fahrt in die Bundeshauptstadt. Dennoch bleibt auch Zeit für eigene Erkundungen und Einkaufserlebnisse, wovon die Abiturientinnen und Abiturienten gerne Gebrauch machen.
Etwas eng sind die Plätze im gut besuchten, altehrwürdigen Theater. Doch die Sicht ist gut und die Musik ordentlich laut. So blicken alle gebannt zu den Schauspielerinnen und Schauspielern in einer modernen Version von Shakespeares Drama. Am Ende sind die Hauptfiguren zwar tot, aber die Stimmung ist blendend und der Abend in der Großstadt ist noch jung. So verweilen die meisten noch an der ein oder anderen Stelle, bevor es zurück ins Hotel am Alexanderplatz geht. Ein wenig Schlaf muss schon sein, sonst hält man den letzten Tag nicht durch. Da wird es dann ruhig im 6-Bett-Zimmer des neunten Stocks.
